Im Endeffekte war die neuste Version nichts weiter als eine konstanste Weiterentwicklung. Höher aufgelöste Texturen, feinere Charaktermodelle, größere Level und besserer Netcode. Wenn man nur die Grafik betrachtet, so war die Engine 1999 zum Release der Marktführer an brillianten Effekten und Darstellungsmöglichkeiten. Nicht um sonst haben so viele Spiele diese Engineversion verwendet. Als großen Vorteil hatte man immernoch die Tatsache das die Engine weiterhin mit Hilfe von OpenGL lief, was wieder mal einfache Portierungen auf Mac, Linux und Konsolen ermöglichte. Von den unten aufgeführten Spielen sollte man meiner Meinung nach mindestens 2 sein Eigen nennen und weitere 3 Titel angespielt haben. Allerdings habe ich beim Schreiben dieses Artikels die meisten Spiele noch einmal neu gespielt und war ehrlich überrascht wie viel Spaß die noch machen. Ein Kaufempfehlung gebe ich gleich vorweg ab und zwar die Spiele: American McGee's Alice, Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast (oder eben Jedi Academy) und Call of Duty. Klar sind die anderen Games, bis auf Heavy Metal F.A.K.K 2, herrausragend und sollten wenigstens mal angespielt werden.
Die Games
Quake 3 (1999 / indiziert)
Q3 war wie Unreal Tournament rein auf Multiplayer gefechte ausgelegt. Zwar gibt es einen Einzelspielermodus, aber im endeffekt kämpft man dort ohne Handlung gegen Ki-gesteuerte Gegner. Das ganze soll nur als Training dienen um am Ende gegen echte Menschen in der virtuellen Welt bestehen zu können. Spaß macht das ganze alleine nur sehr begrenzt. Spätenstens nach der ersten LAN auf der Q3 angeworfen wurde, ist klar wie gut das Game auch heute noch ist. Zwar gibt es bereits Quake 4, auf das wir später noch zu sprechen kommen, allerdings kann dieser Teil im Multiplayerpart nicht ganz mithalten. Grafisch schlug Q3 damals alles dagewesen, dank gutem Netcode gab es auch nur wenige Spiele die sich im Internet gegen das schnelle Quake wehren konnten. Es gibt zwar noch Servern auf denen gezockt wird, wie lange ist allerdings noch fraglich. Daher kann ich nur beschränkt zum Kauf raten. Es ist ein Klassiker den man mal gespielt haben muss, aber ob man ihn besitzen muss ist jedem selbst überlassen. Großer Mangel ist eben der Mangel an Möglichkeiten für Alleinunterhalter.
American McGee's Alice (2000)
Ein Spiel das auf viele geteilte Meinung stieß. Allerdings hat ausgerechnet eine Märchenfortsetzung mein Zockerherz im Sturm erobert. Die Q3-Engine sorgt für tolle Effekte, die dritte Person für viel Übersicht. Die Geschichte so traurig und doch so lustig das man einfach nicht weiß ob nun lachen oder weinen angebrachter wäre. Zur Handlung will ich nur kurz das Intro wieder geben. Alice, welche die meisten von euch aus Büchern wie Alice's Adventures in the Wonderland und Through the Looking Glass kennen, verliert ihre Familie bei einem Hausbrand. Innerlich hat das die Gute so mitgenommen, dass das Wunderland in die Brüche ging und die böse Herzkönigin die Bevölkerung terrorisiert. Dem Hilferuf des weißen Karnickels eilt Alice zu Hilfe um das Wunderland und ihr eigenes Seelenleben zu retten. Neben coolen Bosskämpfen und lustigen Waffen erwartet euch also eine recht spannende Handlung welche mit Hilfe von Zwischensequenzen erzählt wird. Der Titel kommt ganz ohne Multiplayermodus daher, Alice metzelt daher ganz alleine, das allerdings mit Stil. Zum 2. Durchspielen fordert der Titel nicht, da es keine weiteren Neuentdeckungen gibt. Allerdings ist der Titel so unterhaltsam das man einen weiteren Durchgang nicht für abwegig halten sollte. Schließlich sieht man ja gute Filme meist auch mehr als einmal. Daher eine klare Kaufempfehlung. Dieses Game gehört in jede Spielesammlung, da es einfach zu abgefahren ist um links liegen gelassen zu werden.
Heavy Metal F.A.K.K. 2 (2000)
Kein "Must Have", aber ein sehr gutes Third-Person-Actionspiel. Die Story beginnt Anfangs ganz gut, leider beginnt sie eben nur gut, lässt im Laufe des Spiels immer mehr nach. Das Turotial gleich nach Start stört doch arg, da es weder die Handlung vorran treibt noch euch wirklich hilft. Ihr habt ihm Game die Möglichkeit mit 2 Waffen oder zweihändigen Waffen um euch zu schlagen und zu wüten. Bis heute erschließt es sich mir nicht wie jemand das Spiel ab 16 Jahren freigeben konnte. Schließlich könnt ihr hier Gegner die Arme etc. abschlagen. Für Actionpuristen wird der Titel kein Fehlgriff sein, alle anderen greifen lieber zum besseren Alice. Ist auch Third-Person. Ist auch blutig. Ist aber kreativer.
Star Trek Voyager: Elite Force (2000)
Ein sehr linearer Egoshooter, der vorallem von dem "Star Trek"-Flair lebt. Es gibt verschiedene Waffen der Förderation, u.a. auch den Phaser und den U-Mod, aber auch Waffen der Klingonen. Die Grafik war damals Klasse, auch der Sound war Top, die KI ging in Ordnung. Allerdings war das Spiel extrem kurz. Nach gerade mal 6 Stunden war man durch, und dazu musste und muss man nicht mal Profi sein. Da der Titel mittlerweile für ca 5€ über die Ladentheke geht, kann man nichts falsch machen. Es sei den man ist eingefleischter "Star Trek"-Hasser.
Return to Castle Wolfenstein (2001 / indiziert bzw. beschlagnahmt)
Haut die Nazis tot! Äh... Moment. Ich meine natürlich: Haut den Wolfsclan tot! Damit der Titel in Deutschland nicht gleich vom Start weg verboten wird, haben die findigen Entwickler von Grey Matter einfach alle Nazis rausgeworfen und den Wolfsclan erfunden. Statt Hakenkreuzen haben die guten bösen Deutschlandbesetzer nun das Logo des Spiels überall rumhängen. Das Spiel kam mit einer 16+ Wertung in die Regale und wurde innerhalb eines Monats indiziert. Allerdings hatte keiner daran gedacht auch den Blutgehalt nach unten zuschrauben. Zwar kam und kommt (meines erachtens) eh nicht viel vor, aber der BPJS (ja, der Verein hieß damals noch so) hat das bisschen scheinbar gereicht. Im Vergleich zu F.A.K.K. 2 eine witzlose Aktion. Klar is der Shooter auch geradlinig, die Geschichte verfügt aber über eine gewissen Portion Humor. Die Nazis / der Wolfsclan erweckt Heinrich den 1. wieder zum Leben und den dürft ihr Plätten. Vorher müsst ihr aber viele Level leer räumen. Und die sind garantiert nicht ohne Gegner, sonder mit ganz viele Nazis / Wolfsclananhänger, Skeletten und anderem Gegnerzeug. Aber wie legt man die Horde am besten tiefer? Entweder mit Standardwaffen der Deutschen oder Amerikaner oder Briten oder man nimmt kreativere Waffen wie die Teslagun. Sieht gut aus, hält die Gegner gut zusammen. Ich möchte jetzt das Spiel nicht in alle Richtungen loben, allerdings hat mir das Spiel 2001 zum Release extrem viel Spaß gemacht. Volljährige finden den Titel bestimmt wieder, viel dürfte er auch nicht mehr kosten. Allerdings dann bitte nur die deutsche, um Hakenkreuze erleichterte Version kaufen, da der Erwerb der verboten US Version untersagt ist. Da kanns beim Import Ärger mit dem Zoll geben.
Medal of Honor Allied Assault (2002)
Ein sehr guter WW2-Shooter. Leider waren die Levels recht häufig recht steril, auch fehlten Scripts oder Ereignisse die zur Athmospäre bei trugen. Es gab die typischen Waffen, die typischen Gegner, stellenweise sehr schöne Levels. Allerdings kann man sagen dass das Spiel nach der Landung am D-Day am Omaha Beach nachlässt.
Soldier of Fortune 2: Double Helix (2002 / engl. version indiziert)
Ich schreibe nur über die ungeschnittene Version, da mir die deutsche Fassung zu doof ist. Hab keine Lust auf Roboterscharmützel, Blechbüchsen und eine abstruse realitätsfremde Geschichte die nicht auf der Erde spielt, aber genauso aussieht. Also, ungeschnitten macht das Spiel auch um einiges mehr Sinn und Spaß, was keineswegs an der überzogenen Gewaltdarstellung liegt. Die Handlung ergibt so mehr Sinn, die Gegner sehen nicht so bescheuert aus, mit ihren Bärten aus Metal und den Schweißnähten mittem im Gesicht. Die Waffen sind Egoshooter typisch. So habt ihr die Standardwaffen der Amerikaner, dazu eine Kalashnikov, Schrottgewehre, Pistolen und Scharfschützengewehre. Standard eben. Die Levels sind sehr linear, so ist meist klar wo ein Gegner steht und wo nicht. Die Ki geht voll in Ordnung und bringt euch manchmal sogar richtig ins Schwitzen. So zu sagen als Bonus gibts dann noch einen Karteneditor der euch Zufallskarten an Hand von vorher eingestellten Merkmalen kreiert. Die Maps sind sogar recht witzig, wiederholen sich aber nach einigen Runden. Für Volljährige ganz interessant, der Rest lässt die Finger davon. Das liegt zum einen an der hohen Gewalt der US-Version, zum anderen auch an der bescheidenen deutschen Version.
Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast (2002)
Plötzlich war er da: Der Nachfolger des Jahres. Nach Jedi Knight warteten viele Fans auf mehr. Nach dem Addon zum 1. Teil wollten diese immer noch mehr. Es sollte jedoch 5 Jahre dauern bis Raven Software, welche zeitgleich auch Soldier of Fortune 2 entwickelten, einen weiteren Star Wars-Toptitel vom Stappel liesen. Das Game bot damals atemberaubende Grafiken, sehr schöne Lichtschwertduelle, eine recht ordentliche Geschichte und jede Menge Stormtrooper die vermöbelt werden wollten. Aber was war denn nun schlecht? Ganz einfach: Die Figuren machten den Mund auf, Sprachen ohne das sich der Mund in irgendeiner Form weiter bewegte. Das war hässlich, nicht zeitgemäß, aber schadete dem Spiel nicht weiter. Im Multiplayermodus machte es einen Heidenspaß Kontrahenten mit Hilfe der Macht "Schub" diese von der Plattform zu schubsen. Auch heute noch ein sehr schönes Spiel, aber eventuell sollte man den ersten Teil kenn um die Handlung ganz nachvollziehen zu können. Solange man kein "Star Wars"-Hasser ist kann man es wenigestens aus der Videothek ausleihen, wobei die Kosten für ein Wochenende höher sein werden als der Kauf im Laden oder bei diversen Auktionshäusern.
Star Trek: Elite Force 2 (2003)
Ein erstklassiker Shooter, war grafischer einer der besten der je mit der Q3-Engine arbeitete. Leider verkaufte sich das Spiel recht schlecht, was keineswegs an schlechten Wertungen, schlechte, Design oder gar mit dem Spiel zu tun hatte. Es lag einfach daran das es damals zu Streitigkeiten zwischen Activision, dem Publisher und den Lizenzhaltern von Star Trek kam. Der Grund war einfach, es ging ums Geld. Activision kritisiert das die neue "Star Trek"-Serie rund um Cpt. Archer nicht so erfolgreich ist, genauso wenig wie die letzen Filme, um "Star Trek" als Marke für Spieler interessant gestalten zu können. Darauf hin entzogen die Lizenzinhaber Activision die Rechte. Das Game durfte nicht mehr produziert werden, daher auch der vergleichsweise hohe Preis bei ebay oder die Tatsache das man den Titel nicht mehr im Laden auffinden kann. Zum Spiel selbst lässt sich nur folgendes sagen: Für mich so ziemlich der beste Shooter 2003, gemeinsam mit Jedi Academy und Call of Duty. Grafisch top, der Sound ging in Ordnung, wobei einem die Schußgeräusche der Laserwaffe nach einer gewissen Zeit nervten. Die Handlung selbst gestaltete sich eher "Star Trek"-typisch, was man allerdings nicht von den Gegnern sagen kann. Denn die passen so gar nicht zu Picard und Co. Aber man hat sich recht schnell daran gewöhnt. Ein klassischer Shooter der den Bonus hat das man auf der Enterprise rum rennen darf. Falls ihr den Shooter noch findet, bitte nicht wundern, der ist wirklich noch teuer.
Star Wars Jedi Knigt: Jedi Academy (2003)
Nur ein Jahr nach JK2, erschien bereits ein Nachfolger. Das ging nur so schnell, weil der Jedi Academy eigentlich als Addon gedacht war, allerdings wurde es so umfangreich das man es als weiteren Teil der Reihe verkaufte. Dabei wurde keine "3" angehängt, was auf die Addonherkunft verweist. Auf Communityseiten spricht allerdings von JK3, in seltenen Fällen von JK:JA. Diesmal übernehmt ihr nicht die Rolle von Kyle Katarn sondern erstellt euch euren eigenen Jedi Padawan. Im Laufe des Abenteuers könnt ihr, durch verschiedene Handlungen, entscheiden ob ihr ein gutes oder böses Ende sehen wollt. Wobei die Auswahlmöglichkeiten meist nur nach einem Kampf vor kommen und sich darauf beschränken den besiegten Gegner zu töten oder ihn Leben zu lassen. Grafisch schön anzusehen waren die Lichtschwertduelle bereits in Teil 2, doch diesmal kamen zu der Möglichkeit ein Schwert zu tragen noch die Varianten mit 2 Schwertern oder einer Doppelklinge hinzu. Das sorgte vorallem im Multiplayermodus für Spannung, da sich die Stile unterschiedlich spielten. Ein sehr guter Shooter, der aber schwächer als der Jedi Knight 2 war, was vorallem an der etwas schlechteren Story lag.
Call of Duty (2003)
Zum Release einer der am besten inszenierten WW2-Shooter die auf den Markt kamen. Das verdankt der Titel zwei nicht gerade unwesentlichen Tatsachen. Zum einen hatte man nun ein "Mitten-Drin"-Gefühl, da man, im Gegensatz zu Konkurrenzspielen, nur sehr selten alleine war und zum anderen weil einfach eine erdrückend Dichte Atmospäre herschte. Klar wusste jeder das Ende vom Spiel, von daher war die Handlung auch schon mehr als ausgelutscht. Dafür brachte der Multiplayermodus umso mehr Beben in die Bude, wenn man so will. Denn, wenn ihr den Titel zockt, macht eure Bassbox an, dreht voll auf und spielt auf einem Server auf dem Granaten gestattet sind. Da kommt dann tatsächlich ein "Mitten-Drin"-Gefühl auf, und das alleine durch den Sound. Da es allerdings bereits einen Nachfolger gibt und der 4. Teil demnächst am PC ansteht is natürlich fraglich ob sich eine Anschaffung noch lohnt. Aber ich rate allen WW2-Zockern bzw. Shooterfreunden dem Titel trotz seines Alters eine Chance zu geben. Mit dem Addon sollte das Game nicht mehr so viel Kosten, bringt euch aber etliche Stunden Spielspaß nach Hause. Und nicht vergessen: Ducken und Zucken ist besser als Stehen und Flehen.
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