Gears of War Judgement
Kann man eigentlich noch irgendetwas zu diesem Kettensägenmasakerspiel sagen? Im Endeffekt ist die Grundhandlung ja schon hinlänglich bekannt, wurde in drei Spielen und einer handvoll Büchern schon ausreichend durch gekaut. Die Locust kommen und brauchen die Backen voll. Warum noch ein Spiel mit dem selben Setting, der selben Engine und zum Teil selben Charakteren machen?
Aber erstmal der Reihe nach. Grafisch ist alles beim Alten, was bei Gott nichts negatives ist. Die Unreal 3 Engine in den richtigen Händen ist immer noch ein sehr geiles Geschoss. Die Effekte sind Klasse, die Charaktermodelle sehen sehr gut aus, die Level sind gut bis sehr gut designed und setzen einen optisch sehr schönen Rahmen um das ganze Spiel. Und ja: Braun dominiert auch hier. Alles eben beim Alten, eben nichts besonderes mehr, nichts neues, nichts prickelndes. Immer noch schön anzusehen ist es alle mal.
Auch beim Sound gibt es keine Abstriche zu den Vorgängern, da die Waffen sich identisch zu den Vorgängern anhören, die selben Synchronsprecher auch hier wieder ihre Arbeit abliefern und die eher plumpe Handlung eh keine großen Synchronsprecher braucht. Die Handlung ist schon sehr plump präsentiert, da man auf Bombast eigentlich komplett verzichtet hat und das ganze nur so vor sich hin tropft.
Bisher hört sichs nur durchwachsen an, warum sollte man das Spiel dann zocken?
Für mich hat es eine sehr gute und unterhaltsame Änderung eingebaut. Es wirft alles zu ernste über Bord und verpasst sich selbst eine Arcadekur. Anstatt trocken und ernst von Level zu Level zu rennen gibt es nun einen Counter der euch für Kills, Ribbons (Abzeichen), Exekutionen sowie den Abschluss der Declassified-Missionen belohnt. Mit genug Sternen schaltet man dann eine kleine Zusatzkampagne frei, welche zwar nur ca 1-2 Stunden dauert, unterhaltsam ist sie alle mal.
Natürlich muss man so ein arcadigeres System mit Anpassungen der Steuerung unterstützen. So wechselt man die Waffen nun auf (Y) und Granaten kann man per kurzem Druck auf (LB) auch sofort werfen. Das sind nur minimale Änderungen, sorgen aber dafür, dass sich Gears wesentlich flotter und in meinen Augen auch flüssiger spielt. Bei ca 6-9 Stunden mag sich das zwar arg kurz anhören, allerdings sind die Abschnitte sehr kurzweilig und die Declassified-Missionen werden mich noch für ein paar Missionen ans Pad holen.
Was sind denn diese Declassified-Missionen überhaupt? Im Endeffekt sind es nur optionale Leveländerungen. So kann man aktivieren das ein Abschnitt z.b. nebliger ist oder man nur bestimmte Waffen zur Verfügung hat. Natürlich definiert das Spiel für jedes Level diese Änderungen, weswegen man nur zustimmen oder ablehnen kann. Dadurch steigt die Anforderung zeitweise aber deutlich an und hat mir doch auch sehr viel Spaß gemacht.
Am Ende stellt sich natürlich die Frage ob man sich den Titel holen soll oder nicht. Für mich viel die Entscheidung recht leicht, weil sich das arcadige System für mich sehr gut angehört hat. Dazu gabs für Vorbesteller einen Controller und 400 MS Points, kein Grund zur Beschwerde also. Zum Vollpreis ohne diese Boni kann ich auch noch zum Kauf raten, da der Multiplayer wieder fesseln wird und die insgesamt vier Schwierigkeitsgrade auch sehr fordernd sind. Und es gibt Kettensägen. An Maschinengewehren.
Dazu sollte gesagt werden, dass es die 400 Points nur in DE gibt, da überall sonst ein Downloadcode für Gears 1 beigelegt wird - zumindest in der DayOne-Edition.
ReplyDeleteAußerdem stimmt es auch nicht ganz, dass alle die selben Stimmen haben. Cole (mein absoluter Lieblingscharakter) hat den 0815-Afroamerikaner-Sample aus der deutschen Synchronspecherkartei zugelost bekommen, was für mich ein absolutes NoGO - gerade wenn man auch die englische Originalstimme im Kopf hat - darstellt. Was MS da geritten hat, nach 3 Spielen einfach mal die Synchronstimme zu ändern, versteh ich nicht.
Ansonsten hatte ich auch echt viel Spaß mit dem Spiel, und freue mich schon auf Wahnsinn mit Declassified.