Thursday, March 1, 2012

Kingdoms of Amalur: Reckoning


Ich hab Kingdoms of Amalur: Reckoning (KoA:R) komplett verpennt. Ich wusste bis wenige Wochen, denke es waren drei Wochen, vor Release nicht mal, dass der Titel demnächst im Laden stehen wird. Und wie er aussieht. Und wie er sich spielt. Und worum geht. Und wie die Welt aufgebaut ist. Es passiert mir wirklich selten das ein Spiel so komplett an mir vorbei zieht, obwohl doch ein so großes Potenzial vorhanden ist. Liegt vielleicht daran, das Skyrim noch im Kopf steckt, ein Final Fantasy13-2 mächtig die Werbetrommel rührt und Mass Effect 3 auch schon in den Startlöchern steht. Nichts desto trotz bin ich per Zufall über das Spiel gestolpert und konnte dann einfach nicht “nein” sagen. Schließlich habe ich ja noch kurz nach Release das mögliche Potenzial entdeckt. Und es wäre so viel mehr möglich gewesen.

Was mich schon wieder stört: Day-One-DLC. Ich mag die Dinger nach wie vor nicht. Ergo: Sollte irgend etwas wichtiges im DLC passiert sein, dann weiß ich es auch nicht. Ich hab ihn mir nicht geladen, dazu fehlt mir einfach das Interesse. Daher gehts hier nur um den Teil, den ich auf der Disk vorgefunden habe.

Aber nur der Reihe nach: Die Grafik sticht einem sofort ins Auge. Im Gegensatz zu eher realistischeren Look von Skyrim zielt KoA:R eher Richtung World of Warcraft und dessen comichaftigeren Optik. Man rennt oder läuft hier durch großflächige Areale, die zwar nett anzusehen sind, aber nicht durch Schönheit begeistern. Allerdings ist die Grafik durchweg stimmig und auch abwechslungsreich. So hängt man in Wäldern ab, ist im nächsten Abschnitt auf weiten Wiesen unterwegs, durchstapft eine Wüste und entdeckt noch so manch andere Eigenheit des Königreichs. Die Gegner sind jetzt auch nicht so abwechslungsreich. Im Endeffekt gibt es eine handvoll die ihr von Anfang bis Ende alle paar Meter umhaut. Die Namen werden leicht geändert und auch ihre Charakterwerte. Mehr Abwechslung sollte man da nicht erwarten.  Leider sind die Figuren, also NPCs, mit sehr wenigen Details beglückt worden, auch deren Gestik oder, naja, nennen wir es Mimik ist sehr eingeschränkt. Da wäre wesentlich mehr drin gewesen.

Passend dazu gesellt sich auch die Vertonung. Es ist halt wirklich schade wenn mir eine recht gute Handlung erzählt wird und die Sprecher zu nichts zu gebrauchen sind. Irgendwann hab ich dann einfach die Stimmen stumm gestellt und die Texte dazu gelesen. Das hörte sich in meinem Kopf viel besser an. Die Hintergrundmelodien sind durch die Bank sehr gut gelungen und hören sich einfach gut im Ohr an.

Ich befürchte auch, dass ich für meinen ersten Durchgang die falsche Klassen gebaut habe, denn nach der Hälfte der Hauptquests konnte ich nicht mehr verlieren. Ich hab auf meine erste Angriffstaste gehämmert und bin so locker flockig durch das Spiel gekommen. Zu locker und flockig für meinen Geschmack, dabei hab ich “normal” gezockt. Es gab recht am Anfang auch schon eine Stelle an dem mich das Spiel gefragt hat, ob ich nicht lieber auf “Casual” zocken möchte.Und dann wird das schlagartig so leicht aber der Hälfte. Dafür haben sich die Laufwege extrem verlängert, was zeitweise schon frustrierend war. Ich laufe z.B. hoch in den Norden nur um dort zu erfahren, das meine Leute schon eine halbe Ewigkeit da hocken und nicht weiter kommen, weil ich irgendwas im Süden dieses Gebietes machen muss. Wenn das einmal passiert ist es ja okay. Aber wenn das letzte Drittel fast nur noch aus solchen Abschnitten besteht, dann ist das schon nervig. Allerdings liefen die Kämpfe so flüssig von der Hand, das der Spaßfaktor hoch genug war um weiter zu zocken.

Kann man KoA:R nun empfehlen? Schwere Frage. Vorallem wenn man die Konkurrenz mit Skyrim und Mass Effect 3 hat, die beide besser Inszeniert sind und, im Falle von Skyrim, auch in sich besser und klarer aufgebaut sind und von der Handlung besser rüber kommen. Ich erwarte von Mass Effect 3 einen ähnlich guten Aufbau, aber das steht ja noch nicht im Handel.

Ich hab nur die Mainquest durch gespielt und mich kaum bis gar nicht mit den Nebenquests abgegeben, hatte am Ende dann 19 Quests gelöst und hab dafür ca 14 Stunden gebraucht. Da ist noch viel Luft nach oben, man muss sich halt nur mal die Nebenquests anschauen. Für Rollenspielfreunde, die gerade noch Futter für die nächsten Tage brauchen, ist das Spiel mit Sicherheit zu gebrauchen.

No comments:

Post a Comment