Willkommen daheim
Es gibt nun zwei Arten wie man Crisis Core und die komplette „Compilation of Final Fantasy 7“ betrachten kann. Die erste und einfachste Methode ist: Geldgeilheit und Auschlachtungswahn eines der erfolgreichsten RPGs aller Zeiten. Die andere wäre: Storylücken schließen und den Leuten das geben was sie wollen. Bei manchen Spielen (Before Crisis & Dirge of Cerberus) erschließt sich definitiv der erste Gedanke zu erst. Bei Crisis Core, so viel sei schon mal verraten, trifft definitiv das Zweite zu. Natürlich stand das Spiel schon lange auf meiner Wunschliste, aber ohne PSP wirkte das Ziel für mich unerreichbar. Allerdings hab ich mir dann einfach Ende Juni dazu durch gerungen mir eine PSP zusammen mit Crisis Core im limitierten FF7-Design zu bestellen. Und damit begann meine Reise durch ein zweischneidiges Schwert.
Crisis Core ist ein zweifellos sehr gutes bis geniales Spiel, aber spontan ist es kein Final Fantasy wie ich es bisher kannte. Auf der einen Seite mag ich CC weil es vieles anderes Macht und eine tolle Handlung erzählt. Auf der anderen Seite hängt mein Herz nach wie vor an den alten FF-Teilen, mit diesen „veralteten“ rundenbasierten Kämpfen mit oder ohne ATB (Active Time Battle). Und ich steh auf Parties, zwischen 3 und 5 Leute, das kennen wir ja schon zur Genüge, ich mag es nach wie vor. Aber auf der anderen Seite denke ich auch das CC so wie es ist am besten zur Serie passt und damit einen starken Kontrast zum „Nachfolger“ Final Fantasy 7 von 1997 bietet. Warum das so ist, erfahrt ihr jetzt.
CC ist / war mein erstes PSP-Game, mittlerweile hab ich zum Vergleich auch noch GTA Liberty City Stories hier rum liegen. Das macht einem den Vergleich zu Konkurrenzprodukten natürlich schwer, aber in meinen Augen wird hier grafisch viel geboten. Flüssige Charakterbewegungen und natürlich detaillierte Charaktere. Die Umgebungen bestehen leider aus Levelschläuchen der übelsten Sorte. Aber die sehen wenigstens gut aus. Besondere Beachtung finden in jedem FF-Teil natürlich die Rendersequenzen, welche hier schon fast an die Qualität des Final Fantasy 7 Advent Children Films heranreichen. Solche Sequenzen bekommt ihr auch zu sehen wenn ihr eure Ester aufruft, was hier leider per Zufall geschieht. Ester, früher G.F., sind Monster die ihr in einem Kampf besiegen müsst damit ihr diese aufrufen könnt. Früher musste man diese dann an einen Charakter koppeln (FF8) oder einem Charakter die Materia geben (FF7) damit diese beschworen werden konnten. Bei CC sieht das ganze ein wenig anders aus. Hier wird per Zufall bestimmt ob und welchen der Ester ihr beschwören dürft.
Das bringt uns gleich zum nächsten Thema: Der Zufall. Oder mit den Worten von CC: DBW (im Englischen: DMW). Diese Digitalen Bewusstseinswellen seht ihr in Kämpfen in Form von 3 Rollen. Jeder dieser Rollen ist auch noch eine Zahlenrolle zugeordnet. Diese drehen sich und drehen sich und drehen sich. Das System ist in meinen Augen bescheiden, aber es funktioniert. Die Rollen drehen sich einfach die ganze Zeit. Wenn das linke und das rechte Symbol gleich ist, wird ein Limitimpuls gestartet. Dann gibt’s verschiedene Möglichkeit was passieren kann. Erste ist: Bei gleichen Bildern wird eine Limitattacke ausgeführt welche doch ganz netten Schaden verteilt. Bei gleichen Zahlen kann Zack ein Level aufsteigen oder eine der verwendeten Materia steigt ein Level auf. Da das System von ganz alleine läuft, braucht ihr euch nicht weiter damit befassen. Ärgerlich war allerdings die Tatsache, dass ich mich geheilt hatte und im nächsten Moment durch das DBW ebenfalls eine Heilung spendiert bekam. Gelegentlich ist es auch fraglich warum man auf Gegner die 3 Schläge brauchen direkt eine Limitattacke starten muss. Aber gut, man gewöhnt sich dran.
Und nun zu einem sehr positiven Kapitel. Der Sound. Zwischensequenzen werden vertont. Aber nicht einfach vertont, sondern richtig gut vertont. An manchen Stellen rutschen aber die Sprecher arg Richtung Kitsch ab. Aber das ist zum Glück nur sehr selten. Wie in jedem FF gibt’s auch hier Soundtrackmäßig richtig was auf die Ohren, denn die Orchestermusik kommt auch auf Sonys kleinem Spieljungen schön rüber. Leider sind nicht alle Dialoge vertont, aber das tut alten FF-Hasen keinen Abbruch, die können mit Sicherheit lesen.
Nun noch ein paar allgemeine Sachen. Square bleibt seinen Fehlern treu, denn nach wie vor wirkt SOLDIER wie der Name der Einheit für die ihr kämpft. Im Deutschen seid ihr dann kein SOLDAT sondern ihr kämpft für SOLDAT. Storytechnisch ist das Spiel auf jedenfall allen FF7-Fans zu empfehlen, so erfahrt ihr mehr über Zack, Sephiroth und Cloud. Ich habs noch nicht ganz durch gespielt, momentan glaube ich aber nicht das ich es als einzelstehendes Spiel so oft durch zocken würde wie FF7, in Kombination mit FF7 würde ich aber CC jedes mal wieder aufs neue anfangen. Was mir negativ aufgeschlagen hat, war einfach die Tatsache dass ihr nur dann ein Level aufsteigen könnt wenn das DBW euch das gestattet, d.h. wenn ihr Pech habt dauert es Ewigkeiten bis sich etwas tut. Da hätte man ruhig alles bei den EP und Levelaufstiegsgrenzen lassen können.
Den größsten Kritikpunkt der mir aufgefallen ist, ist schlicht weg die Kamera in den Kämpfen. Während ihr die Level erforscht könnt ihr mit der L- oder der R-Taste die Kamera schwenken, aber in den Kämpfen braucht ihr die Tasten um zwischen den Angriffen zu wählen. Daher übernimmt der Computer die Kameraschwenks. Vor allem bei großen Gegnern habt ihr oft das Problem irgendwo hängen zu bleiben, seht aber nicht warum, da die Kamera sich beharrlich weigert euch in Szene zu setzen.
Fazit:
Ein Must-Have für die PSP. Für Fans von FF7 sowieso. Aber die erhoffte KillerApp ist es leider nicht geworden. Lasst euch von der Story in den Bann ziehen und legt danach noch mal FF7 auf der guten alten PS1 ein. Achja, die Eingangs geschilderte limitierte PSP ist auf 77.777 Stück limitiert.
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